„Die E-Mail ist tot“ ... Wie oft hast du das schon gehört? Würden wir einigen Chefs von sozialen Netzwerken und bekannten Internetgrößen glauben, stünde der Tod der E-Mail kurz bevor. Nun, wir lesen darüber schon seit Jahren … und warten immer noch.

Seien wir mal ehrlich: Mit ca. 2,6 Milliarden aktiven E-Mail-Nutzern weltweit (Tendenz steigend!), ist die E-Mail jedem anderen digitalen Kommunikations- und Marketingkanal weit voraus (ca. 1,65 Milliarden Facebook-Nutzer und +300 Millionen Twitter-Nutzer). Und ihr ROI (Return on Investment) ist unglaublich hoch: Für jeden Dollar, den man in E-Mail-Marketing investiert, bekommt man im Schnitt 36 Dollar zurück! Das ist wesentlich mehr als die 13 Dollar durch soziale Netzwerke und die 22 Dollar durch SEM (Suchmaschinenmarketing).

Diese großartigen Ergebnisse machen E-Mails zum perfekten Kanal für Start-ups und wachsende Unternehmen. Aber um dein Ziel zu erreichen – mehr Geld zu verdienen –  musst du dir zunächst deine E-Mail-Strategie überlegen.

Du fragst, wie du das tun sollst? Großartige Frage.

Wir haben einen Praxisleitfaden zusammengestellt, um sicherzustellen, dass deine E-Mails auch tatsächlich im Posteingang des Empfängers landen, gelesen werden und Umsätze generieren.

Neugierig? Lass dich inspirieren!

Deine Kontaktliste ist dein wertvollstes Gut

Das Wichtigste zuerst: Um E-Mails zu verschicken, brauchst du Leute, die sie empfangen. Erstaunlich, oder? Du denkst vielleicht, dass eine geliehene, gemietete oder gekaufte, fertige Liste ein gute Idee ist. Außerdem hat die Person, von der du die Liste gekauft hast, geschworen, dass sie deinen E-Mail-Versand aus dem Stand heraus befeuern wird. Es kann also nicht so schlimm sein, oder? Falsch.

Wie vermeidet man es, ein Spammer zu werden?

Zunächst einmal ist es in zahlreichen Ländern verboten, Menschen, die nicht ausdrücklich darum gebeten haben, E-Mails von dir zu erhalten, welche zu schicken. Dazu kommt, dass die Chancen recht hoch stehen, dass viele Leute, die du kontaktierst, noch nie zuvor von dir oder deinem Produkt gehört haben. Glaubst du wirklich, dass sie deine E-Mail in ihrem überfüllten Posteingang öffnen werden? Ganz zu schweigen davon, sie anzuklicken und Kunde zu werden ...

Letztendlich ist es sehr wahrscheinlich, dass das Benutzen einer gekauften Liste dich zum Spammer macht. Die meisten Akteure in der E-Mail-Welt (Webmails, E-Mail-Anbieter, Internetanbieter ...) fügen ungenutzte E-Mail-Adressen in diese fertigen Kontaktlisten ein. Diese falschen, inaktiven Adressen werden Spam-Traps genannt. Die Person, von der du die Liste gekauft hast, hat wahrscheinlich versprochen, sie wäre sauber. Ist sie nicht. Spam-Traps finden sich in den meisten Drittanbieterlisten, die heutzutage verkauft werden. Wenn du eine E-Mail an eine Spam-Trap schickst, wird das von demjenigen, der sie eingerichtet hat, bemerkt und du wirst schon bald als zweifelhafter Sender markiert. Und wir wissen alle, was ein schlechter Ruf bedeutet. Er wird sich in der Branche verbreiten. Jeder wird es wissen und als Ergebnis werden deine E-Mails deine Kontakte nicht erreichen. Du hast Geld und Zeit für nichts verloren.  

Eine organische Kontaktliste aufbauen

Also eine Liste zu kaufen, geht gar nicht. Aber wie findest du nun Leute, denen du deine wunderschönen Newsletter schicken kannst? Nun, du musst diese Liste aufbauen. Keine Sorge, das ist nicht so schwierig, wie es klingt. Es ist ein Prozess, der nicht so lang dauern wird, wie du denkst, so lange du weißt, welchen Content du versenden musst und eine Checkbox zur Einverständniserklärung in jedem einzelnen Formular auf deiner Website einfügst, um den Leuten zu ermöglichen, sich für deine E-Mails anzumelden. Einverständniserklärungen sind das Wichtigste, da sie sicherstellen, dass deine Kontakte deine E-Mails auch wirklich empfangen wollen.

Das bedeutet, dass du dein Anmeldeformular auf allen Seiten, die Leute auf deiner Website besuchen, platzieren musst. Vergiss auch die sozialen Netzwerke nicht. Twitters Leads-Kampagnen und Facebooks Button für Unternehmensseiten sind tolle Werkzeuge, um Aufmerksamkeit zu erhalten und mehr Kontakte zu bekommen.

Aber es gibt noch viele andere kreative Ideen, wie du deine Liste erweitern kannst! Du kannst Kunden eine Belohnung dafür anbieten, dass sie sich anmelden, wie zum Beispiel einen Rabattcode oder ein exklusives Whitepaper. Oder du könntest die Adressen deiner Kunden bekommen, wenn sie sich für eines deiner Events anmelden.  

Du willst, dass die Leute dich kennenlernen und Interesse an deinen Inhalten haben. Also setz dein schönstes Lächeln auf, sei charmant und alles sollte gut werden!

E-Mails: Wie erstellt und versendet man sie?

Mit dem Erstellen deiner Kontaktliste hast du bereits den wichtigsten Schritt in deiner E-Mail-Strategie getan. Du hast nun Leute, mit denen du kommunizieren kannst – gut gemacht! Klopf dir selbst auf die Schulter und geh zurück an die Arbeit. Es ist an der Zeit, ein paar E-Mails zu verschicken!

E-Mails auf die einfache Art erstellen

Du hast in der Regel zwei Möglichkeiten, E-Mails zu erstellen: HTML oder das Erstellungs-Tool deines E-Mail-Anbieters.

Die erste Option ist perfekt für Leute mit bestimmten technischen und/oder gestalterischen Bedürfnissen. Denk aber daran, dass das Programmieren einer HTML-E-Mail mühsam sein kann. Es gibt viele verschiedene Geräte und Dienste, auf denen E-Mails gelesen werden, also sollte deine Nachricht richtig angezeigt werden, unabhängig davon, wo sie geöffnet wird. Da mehr als die Hälfte der Mails zuerst auf Mobilgeräten geöffnet werden, ist Responsivität unverzichtbar. Wenn du nicht die Mittel hast, um sicherzustellen, dass deine Mails auf allen Geräten richtig angezeigt werden, mach dir keinen Kopf – die zweite Option ist genau die Richtige für dich. Die meisten E-Mail-Anbieter bieten ein benutzerfreundliches Drag-and-Drop Tool, mit dem man tolle und wunderschöne responsive Designs erstellen kann.

E-Mail-Design: Allgemeine Empfehlung

Es gibt keine genauen Richtlinien, was das Design deiner Nachricht betrifft. Es hängt alles davon ab, wer deine Zielgruppe ist, welchen Inhalt du anbietest und was dein Markenimage ist. Wir können deine E-Mails nicht für dich gestalten, aber wir können dir allgemeine Empfehlungen geben. Es liegt allerdings ganz bei dir, ob du ihnen folgst oder nicht.

  • Denk schmal: Du denkst also schon mal über Responsivität nach (und das zu Recht). Jetzt wollen wir, dass du darüber nachdenkst, wie du am besten an einem responsiven Design arbeitest. Um eine schöne E-Mail zu erstellen, die auf jedem Bildschirm gut aussieht, setze auf eine einspaltige Struktur. Dann musst du dich nicht um das übereinanderstapeln verschiedener Elemente kümmern.
  • Vorsicht bei deinen Bildern: Die meisten Webmails begrenzen den Inhalt der E-Mails, wenn sie zu groß sind (normalerweise über 150KB). Das bedeutet, dass du besonders vorsichtig mit den Bildern, die du verwendest, sein musst. Vermeide große Bilder, beschneide sie, setze auf kleine Formate (.jpg oder.png) und ändere die Größe, wenn nötig. Du kannst nicht wissen, ob ein Kontakt das Bild sehen kann, also acht darauf, einen alternativen Text beizufügen, um dem Leser zu sagen, wofür das Bild steht.
  • Segmentiere und Personalisiere: Marketing-E-Mails sind ein nützlicher Kommunikationskanal, wenn es darum geht, mit einem breiten Publikum in Kontakt zu treten. Das bedeutet aber nicht, dass du dieselbe Nachricht an all deine Kontakte schicken musst. Nutze die Daten, die du über deine Kontakte gesammelt hast (Name, Alter, Ort …), um deine Liste zu segmentieren und das richtige Publikum mit der richtigen E-Mail zu erreichen (Frauen im Alter zwischen 35 und 50, die in Europa leben, zum Beispiel). Durch das Segmentieren kannst du ihnen Kampagnen mit Produkten und Dienstleistungen schicken, die für sie relevant sind. Personalisierung ist alles von der Verwendung des Vornamens deines Kontakts bis hin zu maßgeschneiderten Mails, mit Angeboten, die auf dem vorherigen Verhalten und den Interaktionen auf deiner Website basieren. Du verleihst deiner Nachricht etwas Wärme und lässt sie noch relevanter werden. Zusätzlich generieren personalisierte E-Mails (mit personalisiertem Betreff und Inhalt) höhere Öffnungs- und Klickraten.
  • Komm direkt auf den Punkt: Menschen, die eine E-Mail öffnen, verbringen im Schnitt 15 bis 20 Sekunden mit ihr. Sei also nicht zu wortreich. Gestalte deinen Content so, dass er sich leicht überfliegen lässt, hebe die wichtigsten Punkte hervor und schreibe nicht zu viel.
  • Ein einfacher Klick ist ein einfacher Gewinn: Noch einmal, denk zuerst an die Mobilgeräte. Dein Call-to-Action (CTA) muss leicht mit dem Daumen oder Zeigefinger zu klicken sein. Du brauchst klare Buttons, welche die Leser sofort erkennen können, statt Hyperlinks, die sich in deinem Text befinden.

Glücklich mit deiner E-Mail? Sicher? Findest du nicht, dass die Betreffzeile besser sein könnte oder ein hellerer Hintergrund die Nachricht mehr hervorheben würde? Wenn die Antwort ja ist, ist Testen die Antwort. Die meisten E-Mail-Anbieter kommen heutzutage mit einem A/B Test-Tool, das dir dabei hilft, festzulegen, welche Elemente bei deiner Zielgruppe am besten funktionieren.

Sobald du alles getestet hast, bist du bereit zum Versenden! Das ist wohl der einfachste Schritt: Drück auf „Senden“ und zack! Erledigt.

Deine dedizierte IP-Adresse „vorwärmen“

In den meisten Fällen läuft so das Senden ab. Manchmal allerdings verwenden Firmen eine dedizierte IP-Adresse, die ein wenig mehr Arbeit erfordert. Eine geteilte IP zu verwenden, bedeutet, dass du deine tollen Kampagnen vom ersten Tag an verschicken kannst, du aber den Ruf dieser IP mit anderen Nutzern teilst. Deshalb bevorzugen manche Kunden es, ihren eigenen Ruf aufzubauen, und entscheiden sich für eine dedizierte IP.

Wenn du eine dedizierte IP gewählt hast, musst du sie erst ein wenig „vorwärmen“, bevor du mit dem regelmäßigen Versenden beginnst, besonders, wenn du sie zum ersten Mal verwendest. Eine neue (dedizierte) IP hat noch keinen Ruf, was bedeutet, dass Internetanbieter und Webmails keine Ahnung haben, wem die Adresse gehört oder wie die Qualität der Inhalte ist. Du musst diesen Ruf aufbauen, bevor du Kampagnen verschickst. Dies zu tun ist ganz einfach: Versende täglich kleine Mengen E-Mails (100 bis 200 pro Versand) innerhalb einer kurzen Zeitspanne (2 bis 3 Wochen). Wenn du den Tipps zum Aufbau einer Kontaktliste gefolgt bist, werden deine Statistiken gut und somit auch dein Ruf. Dann kannst du damit beginnen, Kampagnen an ein größeres Publikum zu verschicken.

E-Mails verschicken: Auf lange Sicht

Du hast deine erste Kampagne verschickt. Sehr gut. Köpfe deine beste Flasche Champagner, während du dabei zusiehst, wie deine Verkäufe in die Höhe schnellen. Und dann mach’s noch mal. Das Verschicken. Nicht den Champagner köpfen. Okay, vielleicht auch das. Aber erst, nachdem du nochmals die E-Mails verschickt hast.

Denn E-Mails sind keine einmalige Sache. Du musst deine Zielgruppe hegen und pflegen, ansonsten werden sie dich vergessen und deine Nachrichten werden in ihren überfüllten Posteingängen untergehen. Die Leute bekommen durchschnittlich mehr als 120 Business-E-Mails am Tag, also sei nur von Zeit zu Zeit einer von ihnen.

Finde das richtige Tempo und die richtige Zeit

Natürlich sollte es Teil deiner Strategie sein, deine Kampagnen regelmäßig zu verschicken. Es gibt keine Erfolgsformel, was die Häufigkeit betrifft, also probiere es einfach aus. Wöchentlich, jede zweite Woche, es liegt an dir, herauszufinden, was am besten funktioniert. Du kannst auch Zeiten und Tage testen, um herauszufinden, wann deine Kontakte am ehesten deine Mails öffnen. Auf diese Art wird dein Newsletter zu einer Regelmäßigkeit für deine Abonnenten.

Achte auf deine Kontaktliste

Zum Schluss: Erinnerst du dich an den Teil über Kontaktlisten am Anfang dieses Posts? Natürlich tust du das. Das war definitiv der beste Teil (neben dem Rest dieses Posts natürlich).

Dich um deine Kontaktliste zu kümmern, ist ebenfalls ein langfristiger Prozess. 24 Stunden nachdem du deine Mails verschickt hast, musst du deine Liste aufräumen. Entferne die Adressen derer, von denen die E-Mails zurückkamen, blockiert wurden, sich abgemeldet haben oder die als Spam markiert wurden. Besonders die! Versuche alle 2 bis 3 Monate, inaktive User wieder zu erreichen (Kontakte, die deine Mails seit 3 bis 6 Monaten nicht geöffnet oder angeklickt haben), indem du ihnen eine besondere Kampagne oder ein Angebot schickst, um Feedback bittest oder sie fragst, ob sie weiterhin Mails von dir erhalten wollen. Wenn sie immer noch nicht reagieren, entferne sie von deiner Liste.

Es klingt vielleicht so, als würdest du dadurch Geld verlieren, aber das ist nicht der Fall. Indem du die Kontakte loswirst, die kein Interesse an deinen Mails haben, stellst du sicher, dass du nur die Leute behältst, die sich wirklich für das interessieren, was du ihnen schickst, und die am ehesten kaufen, was du anbietest. Du willst keine Zombiekontakte, die sich nicht für deine Nachrichten interessieren und einen negativen Einfluss auf die Öffnungsraten und Zustellbarkeit haben.

Sieht so aus, als hätten wir eine Menge abgedeckt, oder? Die Wahrheit ist, selbst wenn dies die grundsätzlichen Regeln sind, um deine E-Mail-Strategie schnell in Gang zu bringen, verändert sich die Welt der E-Mails immerzu und es gibt eine Menge Tools, um deine Sendungen anzukurbeln. Wenn du mehr erfahren möchtest, bleibe mit den neuesten Trends immer auf dem Laufenden und finde Tipps und Tricks, wie du deine Sendungen in die Höhe treiben kannst. Schau regelmäßig auf unseren Blog!

Dieser Artikel wurde von Mailjet bereitgestellt. Mailjet hilft dabei, dein Marketing- und Entwicklerteam auf einer Plattform zusammenzubringen, um E-Mail-Kampagnen aufzubauen, zu verschicken und zu optimieren.
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